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Abfahrt ins Unbekannte.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Als Westdeutscher \u00fcber Ostdeutschland zu schreiben, ist immer eine heikle Angelegenheit. Zu oft werden Klischees bedient, die den Osten als zur\u00fcckgebliebene Region darstellen. Wer an Th\u00fcringen, Sachsen oder Brandenburg denkt, dem f\u00e4llt oft zuerst die schlechte Stimmung dort ein. Hohe Armut, Perspektivlosigkeit und politische Gewalt pr\u00e4gen das Bild, das in den Medien \u00fcber Ostdeutschland vermittelt wird. Bekannte aus der Region erz\u00e4hlen von Stra\u00dfenschlachten und die Tagesschau \u00fcber die neusten Angriffe auf PolitikerInnen. Trotzdem m\u00f6chte ich als \u201eWessi\u201c versuchen, meine Erfahrungen und Eindr\u00fccke mit Euch zu teilen, auch weil ich es wichtig finde, unsere Annahmen und Hintergedanken \u00fcber \u201c den Osten\u201d zu hinterfragen. Meine Ansichten haben sich durch den Besuch zumindest ver\u00e4ndert.<\/p>\n\n\n\n

Aber erstmal zur Sache. Wir Jusos stehen ja bekanntlich f\u00fcr Solidarit\u00e4t und diese wurde jetzt von uns eingefordert. Maximilian Schr\u00f6ter, Genosse aus Th\u00fcringen und Landtagskandidat, brauchte im Wahlkampf unsere Hilfe. Sein Wahlkreis ist die Heimatregion des Rechtsextremisten H\u00f6cke und damit an vorderster Front im Kampf gegen die AfD. F\u00fcr die Landtagswahlen in Th\u00fcringen sind wir, eine kleine Delegation aus dem Rhein-Erft-Kreis, nach Nordth\u00fcringen nach Eichsfeld gefahren. Eine Region, in der der katholische Glaube tief  und eine traditionelle CDU-Hochburg, die sich vom Rest Th\u00fcringen etwas abhebt. Trotzdem stiegen wir ehrlicherweise mit gemischten Gef\u00fchlen ins Auto ein, als wir Richtung Osten fuhren.<\/p>\n\n\n\n

Schon bei unserer Anfahrt in Eichsfeld wurden wir \u00fcberrascht.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Uns erwarteten sch\u00f6ne H\u00fcgellandschaften, weite goldene Felder und eine idyllische Mittelgebirgslandschaft, die von tiefen gr\u00fcnen T\u00e4lern zerschnitten ist. Auf den langen Stra\u00dfen Eichsfelds, bat sich ein wundersch\u00f6nes Panorama aus Buchenw\u00e4ldern und kleinen Fl\u00fcssen dar. Die Kreisstadt Heilbad Heiligenstadt begr\u00fc\u00dfte uns mit einer ruhigen Innenstadt mit gepflasterten Stra\u00dfen, in der RentnerInnen und Familien ihre Eink\u00e4ufe erledigten. Die Innenstadt war sp\u00e4rlich besucht, die Menschen schienen eher in sich gekehrt, zur\u00fcckhaltend, aber h\u00f6flich. Es war eine durch und durch gutb\u00fcrgerliche Gegend, die an wohlhabende Viertel, wie z.b K\u00f6nigsdorf  in meiner Heimatstadt Frechen erinnerte. Keine Spur von den aggressiven Rechtsextremen, die wir bef\u00fcrchtet hatten, keine w\u00fctenden oder m\u00fcden Gesichter, die wir in den Medien gesehen hatten. Stattdessen erlebten wir eine historische, gutb\u00fcrgerliche, fast spie\u00dfige Innenstadt, die vielleicht nur etwas verlassen wirkte. Doch die b\u00fcrgerliche Oberfl\u00e4che Eichsfelds t\u00e4uscht. Bei der letzten Europawahl w\u00e4hlte fast jeder vierte Einwohner in Eichsfeld die AfD \u2013 eine erschreckende Realit\u00e4t, die uns daran erinnerte, warum wir hier waren. Dass Eichsfeld eine Region mit sauberen Stra\u00dfen, gro\u00dfen Autos und noch gr\u00f6\u00dferen H\u00e4usern ist, zeigt, dass die AfD auch in wohlhabenden Gegenden erfolgreich sein kann.<\/p>\n\n\n\n

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Saubere, leere Stra\u00dfen und gro\u00dfe H\u00e4user. Die meisten D\u00f6rfer, die wir besuchten, waren ruhig und beschaulich.<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Kaum angekommen ging es schon los.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Nach einem kurzen Treffen mit Maximilian wurde \u201eNRW\u201c auch direkt zum Verteilen geschickt. Wir fuhren von Dorf zu Dorf, verteilten Flyer und trafen auf Menschen, die uns freundlich, aber auch misstrauisch begegneten. Neben Daimler und SUV sahen wir immer wieder Trabis und Simsons in den Vorg\u00e4rten, die Kultfahrzeuge des Ostens. Die Kirchenlieder, die wir aus den offenen T\u00fcren der Dorfkirchen h\u00f6rten, und die K\u00fche, die uns beim verteilen anschnauften, unterstrichen unser Gef\u00fchl, in ein anderes, l\u00e4ndlicheres Deutschland gereist zu sein, als wir es bei uns im Rhein-Erft-Kreis gewohnt sind.<\/p>\n\n\n\n

Besonders pr\u00e4gend war direkt die erste Begegnung in einem kleinen Dorf, als wir Wahlkampfflyer verteilten. Eine der ersten S\u00e4tze, die wir beim Flyer verteilen von einer \u00e4lteren Dame h\u00f6rten, war \u201eBringt das noch was?\u201d. \u201eEs bringt immer was\u201c, antwortete ich und reichte ihr den SPD-Flyer, den sie m\u00fcrrisch ablehnte. Naja, immerhin nichts, was wir aus dem Westen nicht bereits gewohnt waren. Zumindest erz\u00e4hlten uns hier die \u00c4lteren nicht: \u201cIch habe fr\u00fcher immer SPD gew\u00e4hlt.\u201c
Wie f\u00fcr den Social-Media-Auftritt \u00fcblich, machten wir auch Fotos von uns beim Verteilen. Doch das erregte offenbar die Aufmerksamkeit einiger DorfbewohnerInnen. Kurz bevor wir ins n\u00e4chste Dorf aufbrechen wollten, wurden wir von einem freundlich l\u00e4chelnden Familienvater samt Frau und Kinder angehalten, der uns wie Tatverd\u00e4chtige auf der Polizeiwache verh\u00f6rte. Warum wir hier seien, ob wir einbrechen wollten, warum wir die Hausnummern fotografierten? \u201eMerkt ihr nicht, dass euch bereits das ganze \u00f6rtliche Freibad beobachtet?\u201c Die Eltern blieben im Ton h\u00f6flich und nett. Die Skepsis gegen\u00fcber unserer offensichtlich ortsfremden Gruppe war aber deutlich sp\u00fcrbar. Erst nachdem wir ihm versicherten, dass wir nur Wahlkampfhelfer und keine Einbrecher seien, lie\u00df man uns weiterziehen.
\u201cWollen Sie zumindest jetzt unseren Flyer lesen?\u201d – \u201c\u00d6hh\u2026 Nein, Danke geht schon.\u201c
In D\u00f6rfern passt halt jeder auf jeden auf. Wahlk\u00e4mpfer gibt es hier wohl nicht so h\u00e4ufig. Gleichzeitig merkten wir, dass einem hier als Fremder, besonders als jemand mit Migrationshintergrund, viele argw\u00f6hnische Blicke zugeworfen wurden.<\/p>\n\n\n\n

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Potenzieller Einbrecher bei der Arbeit.<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Die Jusos in Eichsfeld empfingen uns herzlich.<\/strong>
Endlich zur\u00fcck in Heilbad Heiligenstadt angekommen begegnete uns ein warmer Empfang. Mit Mate-Soda und Pizza lernten wir die Jusos Eichsfeld und die Unterst\u00fctzung aus dem Rest der Republik kennen. In dem Haus eines Genossen durften wir dann f\u00fcr die Nacht unterkommen. Es war beeindruckend zu sehen, wie eine so kleine aber engagierte Truppe Wahlkampf auf einem fast 1000 km\u00b2 gro\u00dfen Landkreis mit \u00fcber 80 Ortschaften machte. Bei einem der \u00f6rtlichen kleinen Wasserf\u00e4lle machten wir einen Abendspaziergang. Niemand lie\u00df sich von schlechten Umfragen oder den d\u00fcsteren Prognosen abschrecken. Obwohl die politischen Verh\u00e4ltnisse in Eichsfeld viel d\u00fcsterer sind, als bei uns im Rhein-Erft-Kreis, waren die \u00f6rtlichen Jusos \u00fcberhaupt nicht demotiviert oder pessimistisch. Im Kampf gegen den Faschismus gibt man eben nicht auf!<\/p>\n\n\n\n

Fremdenfeindlichkeit und Identit\u00e4tspolitik.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Am n\u00e4chsten Morgen klapperten wir erneut stundenlang mit dem Auto die D\u00f6rfer und l\u00e4ndlichen Gemeinden durch. Einige der Gemeinden, die wir dabei abflyerten hatten nur 12 Einwohner, andere 500. .Manchmal lief man minutenlang von einem gro\u00dfen Grundst\u00fcck zum n\u00e4chsten Briefkasten. Unsere wenigen Flyer w\u00e4re man In NRW bei einem der zahlreichen Wohnungsbl\u00f6cke wohl in Minuten  losgeworden. Es war wie in einer anderen Welt.<\/p>\n\n\n\n

W\u00e4hrend der langen Wege, vorbei an zahlreichen Wahlplakaten, fiel uns die Inhaltslosigkeit der AfD-Kampagnen auf. Ihre Plakat-Parolen wie \u201eIm Osten geht die Sonne auf\u201c oder \u201eDer Osten machts\u201c setzen auf eine aggressive ostdeutsche Identit\u00e4tspolitik, die jedoch kaum Substanz hat. Die AfD versucht, Ostdeutschland und seine Kultur f\u00fcr sich zu vereinnahmen. Da setzt sich z. B. ein H\u00f6cke auf ein bei ostdeutschen Jugendlichen beliebtes Simson-Moped und sagt sinnbefreit \u201eJa zur Jugend\u201d. Ob damit auch junge Menschen mit Migrationshintergrund gemeint sind?

Besonders befremdlich waren die fremdenfeindlichen Plakate von AfD, BSW und sogar CDU. Spr\u00fcche wie \u201eREMIGRATION JETZT\u201c und \u201eHeimat statt Multikulti\u201c sollen Angst vor Migration sch\u00fcren \u2013 in einer Region, in der die Migrationsquote gerade einmal 5% betr\u00e4gt (Rhein-Erft-Kreis 14%). Fast jedes Wahlplakat dieser Parteien drehte sich um das Thema. \u00bbPhantomdebatten\u00ab, nannte es ein \u00f6rtlicher Juso. Es war absurd, diese Botschaften in einer Region zu sehen, in der Migration kaum eine Rolle spielt. Es wurde Wahlkampf betrieben gegen nicht existierende Ausl\u00e4nder. In einer Gegend, in der ich keine andere Sprache als Deutsch h\u00f6rte und auch kaum Migranten sah. In einigen dieser D\u00f6rfer gibt es sicherlich nicht mal einen einzigen Menschen mit Migrationshintergrund.  <\/p>\n\n\n\n

Ich gestehe ehrlicherweise, mich mit meinen schwarzen Haaren in diesen Momenten durchaus seltsam gef\u00fchlt zu haben. So, als w\u00e4re man als BiPoC hier nichts anderes als ein Fremdobjekt, etwas das nicht hier sein sollte. <\/p>\n\n\n\n

In einer weiteren kleinen Gemeinde traf ein anderer Juso auf eine Familie, die in ihrem gro\u00dfen Garten vor einer luxuri\u00f6sen Villa grillte. Es war ein stereotypisches deutsche Familienbild: Der Vater am Grill, die Kinder beim Fu\u00dfballspielen, die Mutter bei der Gartenarbeit. Der Mann gab im Gespr\u00e4ch an, keine gro\u00dfen Probleme zu haben. Er war offensichtlich rundum zufrieden mit seinem Leben. Ihm fehlte nichts! Doch als das Gespr\u00e4ch auf die politische Lage umschwengte, wechselte der Vater, weiterhin l\u00e4chelnd und entspannt, das Thema zu einer tiradischen Fremdenfeindlichkeit. \u201eDass die ganzen Ausl\u00e4nder weg sollten\u201c, meinte er lachend, w\u00e4hrend er die W\u00fcrste drehte. Nat\u00fcrlich werde er die AfD w\u00e4hlen. Seine Tochter solle lieber nicht mit einem Fremden zusammenkommen. Es war kein aggressiver, sondern ein im Ton \u201efreundlicher\u201c Rassismus. Diese Haltung schien f\u00fcr diesen AfD-W\u00e4hler normal zu sein. Gespr\u00e4che wie diese h\u00f6rten wir von unseren Genossen h\u00e4ufiger. <\/p>\n\n\n\n

Bei den langen Fahrten zum n\u00e4chsten Dorf, hatten wir immer wieder Gelegenheit, \u00fcber das Erlebte nachzudenken. Wie kann es sein, dass in so einer b\u00fcrgerlichen und netten Gegend 30% der Stimmen an die AfD gehen? Was ist das Problem hier in Eichsfeld, welches es nicht bei uns im Rhein-Erft-Kreis gibt? Ist es wirklich nur Unzufriedenheit mit der Bundesregierung? Armut und kaputte Stra\u00dfen k\u00f6nnen es ja nicht sein. Auch das Internet ist top ausgebaut. Einige Gegenden Th\u00fcringens sollen richtig arm und heruntergekommen sein. Hier in Eichsfeld kann davon aber keine Rede sein.<\/p>\n\n\n\n

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Direkt neben der Innenstadt von Heilbad Heiligenstadt finden sich malerische Gegenden, wo wir unsere Pausen verbrachten. Hier ein kleiner Wasserfall.<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Der Osten ist nicht verloren.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

\u201cDer N\u00e4hrboden der AfD ist Ungerechtigkeit. Der AfD geht es nur gut, weil es anderen schlecht geht.\u201d<\/p>\n\n\n\n

\u201cDie Menschen w\u00e4hlen AfD weil sie unzufrieden sind, die haben nicht automatisch was gegen Ausl\u00e4nder.\u201d<\/p>\n\n\n\n

S\u00e4tze wie diese h\u00f6re ich bei meinem westdeutschen Freundeskreis und bei den Jusos REK immer wieder. Ich habe sie auch geglaubt und propagiert. Als BiPoC habe ich immer versucht, die hohen Wahlergebnisse dieser fremdenfeindlichen Partei als Symptome f\u00fcr andere Probleme wegzurationalisieren.<\/p>\n\n\n\n

 \u201cMassenvertreibungsphantasien rechtsextremer Spinner sind Einzelphantasien. Sowas ist niemals irgendwo mehrheitsf\u00e4hig!\u201d<\/p>\n\n\n\n

\u201cDie Menschen w\u00e4hlen AfD, weil sie Habeck und Scholz nicht m\u00f6gen, nicht weil sie wirklich was gegen BiPoC haben!\u201d<\/p>\n\n\n\n

Aber meine g\u00e4ngigen Erkl\u00e4rungen f\u00fcr die AfD griffen hier einfach nicht. Je l\u00e4nger ich im Eichsfeld blieb, umso ratloser lie\u00df mich die Region zur\u00fcck.<\/p>\n\n\n\n

Was bleibt nach drei Tagen Wahlkampf in Nord-Th\u00fcringen?
Sicherlich sind Armut und soziale Ungerechtigkeit Brennstoffe f\u00fcr Rassismus, aber sie sind nicht notwendig. Wohlstand und saubere Stra\u00dfen sch\u00fctzen nicht vor Fremdenfeindlichkeit. Die Menschen hier leben in einer malerischen, wohlhabenden Umgebung, doch die Angst vor dem Unbekannten, vor dem Fremden ist tief verwurzelt. \u201eHeimat statt Multikulti\u201c funktioniert als Wahlkampfslogan dort besonders gut, wo es kaum \u201eMultikulti\u201c gibt und die Menschen Migration nur aus den Schlagzeilen kennen \u2013 verbunden mit negativen Bildern wie denen von Solingen. \u201eHeimat\u201c \u2013 Das Gef\u00fchl, in den D\u00f6rfern unter sich zu sein, und die Angst vor einer Zukunft, die sich zunehmend fremd anf\u00fchlt. Diese Angst, diese Unsicherheit, ist der wahre N\u00e4hrboden, auf dem die AfD w\u00e4chst.

Die Landtagswahl im Eichsfeld ging f\u00fcr die SPD nicht gut aus. Die SPD holte nur 4% der Stimmen, die AfD fast 30%. Die CDU gewann den Wahlkreis mit fast 40%.<\/p>\n\n\n\n

Einzig bei jungen Menschen konnten wir unser Ergebnis steigern, immerhin.<\/p>\n\n\n\n

Trotzdem sollte man den Osten jetzt nicht f\u00fcr verloren erkl\u00e4ren!<\/p>\n\n\n\n

Bei einem der entspannten Abende in den Lokalen von Heiligenbad mit ein paar Gl\u00e4sern Wei\u00dfwein und Bier erkl\u00e4rte es uns einer der Jusos Eichsfeld so: \u201eHier im Osten geht es wie die Landschaft auf und ab: Bei der Europawahl waren wir bei 5%, bei der Bundestagswahl bei fast 25 %. Keine Partei ist hier verfestigt, nichts ist hier von Dauer.\u201d<\/p>\n\n\n\n

Der Osten ist nur verloren, wenn wir aufh\u00f6ren, f\u00fcr ihn zu k\u00e4mpfen.<\/p>\n\n\n\n

Die Wahl gegen Rechts war vorbei, aber der Kampf gegen Rechts geht weiter!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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